Reisebericht- SUEDAMERIKA

- Buenos Aires - Uruguay 4.Okt- 29.Okt (740km/ 4200Hm)
Wir sind in Uruguay !! Hier ticken die Uhren noch anders. Der Uruguaschow bringt fuer "Zeit ist Geld" kein Verstaendis auf. Die Herzlichkeit der amigos ist unuerbertroffen und unvergleichbar. Diese stellt die weite Landschaft, den erwachenden Fruehling, die kultigen Fahrzeuge, die lebendige Tierwelt in den Schatten.
Ueberflussgesellschaft Ade !! Shopping Center finden wir keines. Stattdessen lernen wir die frisch gewaelzte Pasta, das leckere Brot, den schmackhaften Kaese und das saftige Fleisch direkt aus den kleinen Laeden zu schaetzen. Weitestgehend ist das Land von Massentierhaltung und Monokulturen noch verschont. Zu sehr wuenschen wir uns dass diese auch in Zukunft so bleiben mag. Denn hier schmecken Nahrungsmittel noch wie Lebensmittel. Wir bleiben im Unklaren, hinkt Uruguay tatsaechlich um Jahrzehnte dem europaeischen Standard nach, oder ist es bereits weit voraus? Wir geniessen den ruhigen Lebensstil in vollen Zuegen und radeln gemaechlich Richtung Argentinien. DANKE Uruguay fuer den herzlichen, fruehlingshaften Empfang in Suedamerika, sowie fuer die Unmenge an tollen Erfahrungen.

on the road againzu verkaufenfruehlingleute

 

- Argentinien von OST nach WEST... 29.Okt - 9. Dez (1500km/ 7500Hm)
...von Paysandu nach Mendoza. Viel "NICHTs", so unsere Erwartungshaltung zur ost-west Durchquerung des zweitgroessten Landes Suedamerikas. Es mag bestimmt spannendere Landschaften im Leben eines "pedalerios" geben wie die endlosen Mais und Soja Anbaugebiete im Osten, oder die Pampa im Westen.
Doch die zahlreichen Ortschaften am Wege sind fuer uns mehr als nur Versorgungspunkte. Sehr freundlich bis herzlich werden die "un poco loco" Europaer empfangen, nicht selten darf dabei auch der Radio / Fernseh / Zeitungsreporter fehlen.
Die durchwegs schmalen "Routas" welche aber nicht immer stark befahren sind, bringen mit sich, dass wir auch die einsamen Erdwege kennen und schaetzen lernen. Waeren da nicht die Berge um Cordoba, welche die Weite teilt, haetten wir wohl keinen einzigen Hoehenmeter auf den 1500km zu verbuchen. Wir goennen uns gleich zwei Uebergaenge mit bis zu 2300m Hoehe und geniessen die Gebirgsbaeche in der kargen, beeindruckenden Landschaft in vollen Zuegen. So sind wir geruestet fuer das Buschland in der Pampa. Die Brise ist meist gnaedig und das sommerliche Wetter auf unserer Seite.
Waehrend wir uns noch in Mitten der Wueste befinden zeigen sich stolz und voellig unerwartet die schneebedeckten Cordilleren in der Ferne. Der Anblick des hoechsten Berges ausserhalb Asiens wird uns ebenso unvergesslich wie die zuvorkommende Bevoelkerung bleiben.

 

...24.Dezember 2011, ein Tag...

...und das Ende eines tollen Jahres...

 

- Argentinien von Nord nach Sued ... 9. Dez - 9. Jan (1300km/ 11.500Hm)
...von Mendoza nach Bariloche auf der Ruta40...no facil, pero posible ;-)
sowie wir die Weinanbaugebiete rund um Mendoza verlassen, verschwindet auch die Farbe "Gruen" aus unserem Blickfeld. Knochentrockene Hitze, karge, staubige Weite, launenhafte Winde bestimmen ab nun unseren Tagesablauf. Wasser - nur ein Thema fuer den knapp 1000km forderndernden Wuestenabschnitt. Hautnah und kompromisslos, fasziniert uns dieser Teil Argentiniens. Ein kurzer Abstecher ins Bergland bringt Vegetation, mehr Hoehenmeter und (ver)kostbares Nass. Auch hier schaetzen wir die Freiheit zu sein wo wir sind. Gegen ein gemuetliches Ausrollen durch die gemaessigsten, humanen Landstriche, erhebt die Aschewolke Ihr Veto und wir lernen einmal mehr die Herzlichkeit der Argentinos zu schaetzen.

 

 

 

- Argentinien / Chile...Sued... Patagonien ... 10. Jan - 8.Feb (850km/ 8.800Hm)
...von Bariloche bis Puerto Aysen (Pt. Chacabuco)...die Aschewolke verzieht sich und sogleich kommt Farbe ins Spiel. Tuerkiese Seen und Baeche, gebettet in weiss angezuckerten Bergen umgeben von saftig gruenen Wiesen und Waelder. Wir geniessen den Parque National Los Alerces in vollen Zuegen um fuer die Carretera Austral geruestet zu sein. Nach Monaten des blauen Himmels finden wir auf der chilenischen Seite der Anden den Regen. Oft grobe Pisten weisen uns einen steinigen und steilen Weg suedwaerts, wo uns Wasserfaelle und Gletscher den Weg saeumen. Sorgfaeltig wird die schoene Landschaft durch meilenweite Zaeune zwar vor uns, aber nicht vor der Holz- und Viehwirtschaft geschuetzt. Zum Teil ist es bereits vollbracht, in einem der niederschlagreichsten Gebiete der Erde ist Trinkwasser keine Selbstverstaendlichkeit mehr.
Trittweise werden aus der "un poco loco familia", vier vollzahlende (Tagesausgaben knapp das Doppelte wie in der Schweiz) Touristen und die Herzlichkeit erreicht uns selten wie der Sonnenschein.
Dieser wartet hoffentlich auf uns nach der 40 stuendigen Faehrfahrt in den Norden.

 

 

 

-Chile Center 8.Feb - 25.Maerz (2350km/ 23.000Hm)
Wir wuchten unsere zentnerschweren Boliden durch eine der wohl sehenswertesten und regnerischsten Gegenden unseres Planetens. Davon werden wir mit Vehements ueberzeugt. Denn selten lichtet sich die solide Wolkenschicht und gibt Ausblicke auf die gigantischen Vulkane frei.
Regenkluft statt Badehose und die zahlreichen Seen bleiben so von uns unberuehrt. Also kurbeln wir am direktem Wege nordwaerts und schlagartig aendert sich die Landschaft. Das saftige "Gruen" wird durch Steppe getauscht und die Sonne zeigt uns Ihre spaetsommerlichen Faehigkeiten. Entspannt radeln wir entlang der Pazifikkueste, welche den heurigen Touristenansturm bereits ueberstanden hat, oft besser als die Erdbeben und Tsunami vergangener Jahre. Ruhig und beschaulich duerfen wir den letzten Teil unserer Tour erleben, bevor wir in der Millionenmetropole Santiago einlaufen - hier ist immer etwas los. Kaum zu glauben, aber schon ist es an der Zeit, sich auf den haertesten Teil unserer Reise – die Heimreise – vorzubereiten.